Kick-off in Eisleben

Am 11.10.2023 fand der Kick-off unseres Projekts Digitale Residenzpraxis in Lutherstadt Eisleben statt. Als Konsortialführer haben wir mit der Universität Halle, dem Lutherhof Eisleben und der AWO in Eisleben die letzten drei Jahre eine echte Achterbahnfahrt der Gefühle erlebt. Wir erhielten ein positives fachlich-inhaltliches Votum des Expertenrats der TDG und nach ausführlichen Prüfungen auch grünes Licht vom Projektträger Jülich.

Im April 2023 konnten wir offiziell loslegen und haben die Zeit bis Oktober auch sehr effektiv genutzt, um alle Vorkehrungen für den Projektstart zu treffen.

Im Rahmen des Kick-Offs präsentierten wir den Anwesenden von Seiten der Kostenträger, der lokalen Apotheken und der Ärzteschaft, wie unser Vorhaben in den nächsten 18 Monaten Gestalt annehmen soll. Dabei ist unser Ziel, Pflegekräfte der beiden Heime im Sinne einer Heilkundeübertragung oder vulgo

Teilapprobation so weiterzubilden, dass sie mithilfe digitaler telemedizinischer Technologie Untersuchungen an Patienten durchführen können, die dann synchron oder asynchron von fachärztlichem Personal ausgewertet werden. Darauf werden dann Therapieentscheidungen basieren und somit die Prozesse vom Auftreten von Symptomen bis hin zur adäquaten Behandlung massiv verkürzt.

Wir freuen uns über den regionalen Zuspruch auf Seiten der Leistungserbringer und dass die kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt unser Projekt, das auf den Erfahrungen der Ohnearztpraxis in Baden-Württemberg basiert, wohlwollend begleiten wird. Zusammen mit unserem Beirat aus Politik und Gesellschaft, wollen wir immer wieder Rechenschaft zum Stand des steuermittelfinanzierten Projekts abgeben und dabei alle Personen, die ein Interesse an der Verbesserung der medizinischen Versorgung auf dem Land haben, herzlich einladen, sich zu beteiligen.

Während der Veranstaltung bei der AWO in Eisleben zeigte sich, dass auf operativer und lokaler Ebene bereits jetzt klar ist, dass der kluge Einsatz von Technologie keine Arbeitsplätze gefährden, jedoch die Versorgung deutlich verbessern und funktionsfähig erhalten wird.

Modelle, wie die Digitale Residenzpraxis finden immer mehr Befürworter, zuletzt in der Bayerischen Röhn, wo mit Mitteln des Bayerischen Gesundheitsministeriums ein von der University of Bayreuth begleitetes Projekt umgesetzt wird. Auch die Gesundheitskioske und der Vorstoße Karl Lauterbachs zur „Ohneapotheker Apotheke“ sind Versuche, die Versorgung auf dem Land mit anderen Mitteln sicher zu stellen.

Wir freuen uns über den Zuspruch und das Interesse, gemeinsam etwas zu entwickeln, das allen Bewohnern der Region zugutekommen wird. Wir werden in Zukunft weiterhin über den Projektverlauf berichten.

Patrick Jahn
Uta Kirchner-Heklau
Madeleine Ritter-Herschbach
Daniel Jeschke
Silke Otto
Anja Wolf
Dr. Tobias Daniel Gantner
Pavel Vitis
Sarah Tirtey

Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung
Universitätsmedizin Halle
AWO Bundesverband e.V.
Lutherhof Seniorenpflegeheim